Fukuoka

01. – 16. Juli 2023

Wir haben unser vorläufiges Ziel erreicht und die Muktuk in der Marinoa Marina in Fukuoka festgemacht. Hier bleibt sie den Sommer über, während wir für eine Weile nach Deutschland zurück fliegen.
Nachdem wir so viel Zeit in Kleinstädten, Dörfern und auf Inseln verbracht haben, ist Fukuoka ein ziemlicher Kulturschock. Eine lebhafte Großstadt erwartet uns, mit riesigen Einkaufsmeilen, Museen, Konzerthallen, Hochhäusern und mit vielen jungen Menschen und erstaunlich vielen Kindern. Fukuoka ist eine der wenigen Großstädte Japans, die trotz der Überalterung des Landes immer noch wächst.

Abends ist in der Innenstadt viel los, selbst unter der Woche. Eine Besonderheit Fukuokas sind die vielen Straßenstände, an denen man eng beieinander sitzt und in fröhlicher Runde isst und trinkt.

Taiko – Trommeln

Es zieht uns aber noch einmal raus aus der Stadt. Zufällig hatten wir zwei Wochen zuvor ein Plakat gesehen, das eine Aufführung mit den Taiko-Trommeln ankündigte. Das wollten wir uns nicht entgehen lassen.

Das Konzert findet am Samstagnachmittag in einem Kulturzentrum irgendwo auf dem Land zwischen Karatsu und Fukuoka statt, glücklicherweise auch mit dem Zug gut erreichbar. Es ist die jährliche Aufführung zweier lokaler Trommel-Schulen, wie wir aus dem Programmheft erfahren. Das Publikum besteht, so scheint uns, überwiegend aus Eltern, Großeltern und Freunden.

Zuerst treten die jüngsten Trommler auf, Mädchen und Jungen gemischt, alle im Grundschulalter zwischen sechs und zehn Jahren. Das jüngste Kindchen steht in der Mitte, mit einer blauen Latzhose bekleidet und trommelt genauso konzentriert wie alle anderen auf der Bühne. Ich schätze die Kleine auf nicht älter als fünf Jahre! Einmal fällt ihr ein Stock aus der Hand. Sie hebt ihn auf, schaut auf die anderen Kinder und reiht sich wieder in den Rhythmus ein. Ich bin begeistert und beeindruckt, mit welcher Präzision die Kinder ihre Stücke aufführen.

Auch die anderen Gruppen mit älteren Kindern bzw. Jugendlichen zeigen ihr Können. In gemischten Kombinationen, ältere und jüngere gemeinsam, führen sie die Stücke auf. Konzentrierte Gesichter und vielfach Erleichterung am Ende, dass alles gut geklappt hat.

Nach der Pause dürfen die Jüngeren ausruhen und sitzen mit uns im Saal. Die Kleinste schläft vor Erschöpfung ein.

Nun werden die Gruppen der jungen Erwachsenen von einem Flötenspieler begleitet, der zwischendurch auch eine der großen Trommeln bearbeitet. Er ist ganz offensichtlich ein Publikumsliebling, denn zwischen den Stücken, wenn auf der Bühne umgebaut wird, spricht er lange und die Zuhörer hängen begeistert an seinen Lippen. Nur verstehen wir leider gar nichts.

Als die Besucher aus dem Saal strömen, stehen alle Trommlerinnen und Trommler Spalier und freuen sich über die Glückwünsche des Publikums! Eine schöne Stimmung!

Hier sind Ausschnitte des Konzertes zu sehen. Am besten einen Kopfhörer an den Rechner, das Tablet oder Handy anstecken, so kommen die tiefen Töne der Trommeln richtig gut zur Geltung.