Madeira klassisch – Blumen und Levadas

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Nach den ersten Tagen in der Ankerbucht vor dem Ostkap sind wir zwei Buchten weiter westlich gefahren, haben den Anker vor dem Örtchen Machico geworfen. Und von hier aus starten wir zu einer Levada-Wanderung, die zu einem Besuch auf Madeira einfach dazu gehört. Die Levadas sind Wasserkanäle, die von dem wasserreichen und wasserspeichernden Norden der Insel das nötige Nass in den Süden transportieren, wo das Klima günstiger ist für den Anbau von Bananen, Wein und viel Ost und Gemüse. Und überall dazwischen Blumen! Die Levadas sind teilweise begehbar und einige sehr schöne sind als Wanderwege ausgebaut, die sich an den Hängen entlang schlängeln. Mit dem Bus fahren wir von Machico in ein kleines Dorf hoch und laufen fast vier Stunden lang eine Levada entlang bis zum nächsten Ort, immer am Hang entlang, immer auf der gleichen Höhe, nur die letzte halbe Stunde geht es steil bergab zurück in unseren Ort.
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Anfangs verläuft der Wasserkanal noch an Häusern vorbei, dann nur noch an Gärten und Wiesen mit kleinen Werkzeughäuschen, dazwischen mal ein bisschen Lorbeer-Urwald. Weinreben ranken sich am Wegesrand, mal wild, mal gepflegt, laden zum Naschen ein, und einmal schauen wir staunend einen senkrechten Hang hinunter, wo sich ein schöner kleiner Weinberg befindet. Wie kann man da bloß ernten?

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In den Gärten stehen hier überall Bananenstauden, zwischen den Maispflanzen wächst auch mal ein Kohl, ranken sich die Bohnen hoch. Kartoffeln, Möhren, Petersilie wild durcheinander. Und überall breiten sich Zucchini- und Gurkenpflanzen aus.

Mit solchen Gärten kann man sich sicher gut selbst versorgen… Ab und zu steht am Wegesrand eine Kiste mit Obst und dazu eine Dose für die Münzen: wir bedienen uns, zahlen den angegebenen Preis von je 50Ct für drei Bananen und Weintrauben und haben eine feine Wegzehrung.

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Zwischendurch riecht es ganz süß, wenn wir an einem Feigenbaum vorbei kommen, an einer anderen Stelle ist es frisch gemähtes Heu. Und in den kleinen Senken hört man immer wieder eine Ziege meckern.

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Es ist August und schon überall etwas trocken, trotzdem blüht zur Zeit viel: hie und da noch eine Strelitzie, die eigentlich in den Wintermonaten vorherrscht, ein paar verblühte Hortensien, Rosen, Lilien am Wasser und viele andere Arten, wilde und angepflanzte, die wir ohne Bestimmungsbuch gar nicht benennen können. Wir sind begeistert von der Vielfalt!

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Vor der nächsten Überfahrt, Richtung Kanarische Inseln, wollen wir noch mal die Wassertanks füllen und melden uns im benachbarten Hafen an. Wie froh sind wir, dass wir zwei Nächte lang auf ruhigem Kiel (aus)schlafen können. In der Bucht vor Machico hatten wir zuletzt Schwell und Wind quer zur Welle, d.h. Muktuk rollte die meiste Zeit hin und her die Längsachse entlang. An ruhigen Schlaf war nicht zu denken. Morgen geht es los!