Fragt man deutsche Segler, was sie unterwegs vermissen, dann ist die Antwort ziemlich eindeutig: Brot, Schinken und Wurst.
Brot backen kann man recht schnell lernen, aber das mit den Würsten und dem Schinken ist nicht so einfach. Bislang haben wir uns immer einen Vorrat an Geräuchertem aus Deutschland mitgebracht, aber in die Vereinigten Staaten darf man dergleichen nicht einführen.
Also packte Andreas irgendwann den Räucheraufsatz für unseren Holzofen aus, legte Fleischstücke in Salzlake ein und probierte, Schinken zu räuchern. Das klappte schon mal sehr gut!
Und dann machten wir eine unerwartete Entdeckung beim Fleisch-Kühlregal im Supermarkt in Cordova: eingesalzene Därme, vakuumverpackt! Einen Fleischwolf haben wir an Bord, es fehlt aber der Aufsatz für den Wurstdarm. Andreas suchte nach allerlei Plastikteilen, aus denen er die Tülle bauen konnte, recherchierte im Internet nach Wurstrezepten und legte los. Zuerst gab es Bratwürste mit Majoran und Piment nach fränkischer Art gewürzt. Eine schweißtreibende Arbeit, das Brät durch den Fleischwolf zu drehen und gar nicht so einfach, gleichmäßige Würste herzustellen. Aber sie schmeckten hervorragend! Beim zweiten Mal wünschte ich mir siebenbürgische Bratwürste mit viel Knoblauch. Und auch die schmeckten fein, fast genauso wie vom Metzger Moser in Nürnberg. Eine Hälfte davon waren mit Pökelsalz statt einfachem Kochsalz vermischt und fürs Räuchern bestimmt. Zwei Tage lang mussten sie erst einmal in der Küche hängen, um zu Reifen. Leider können wir mit unserem Ofen nur warm räuchern, und es wurde den Würsten schon fast zu heiß. Da müssen wir noch ein bisschen üben.