05. – 15. August 2019
Sand Point ist ein winzig kleines Dorf, hat einen großen, gut geschützten Fischereihafen und vor allem eine Tankstelle mit dem günstigsten Sprit weit und breit. Während wir unsere Runden drehten und warteten, dass der Tank-Steg frei wird, kam ein Fischer mit seinem großen Beiboot vorbei, brachte uns ein paar Filets vom frisch gefangenen Lachs und war schon wieder weg, bevor wir ihm als Dankeschön ein paar selbst gebackene Kekse hinüber reichen konnten.
Auch ist der Fischfang allgegenwärtig – gleich neben der Tankstelle liegen die Hallen der Fischfabrik, dahinter die Wohnhäuser der Gastarbeiter, daneben ihre Kantine und ein kleiner Supermarkt. Und als ganz heißer Tipp vom Tankwart, eine Wäscherei, wo man die Wäsche einfach abgeben und sie nach zwei Stunden fertig zusammen gelegt abholen kann. Wunderbar, ein Luxus, denn seit Japan hatte es nur Handwäsche am Fluss gegeben. Der Rest des Dorfes verteilt sich auf eine Hauptstraße mit zwei Restaurants, einem Café, zwei bis drei Behörden und einem weiteren Supermarkt, wo für Obst, Gemüse und andere Lebensmittel erschreckend, aber verständlich hohe Preise. Denn alles muss mit der Fähre oder dem Flugzeug hierher gebracht werden.
Nachdem wir alles erledigt und unsere Freundin zum Flughafen gebracht hatten, segelten wir gleich weiter, in einem durch mit zwei Nachtfahrten bis zur südöstlichen Ecke der Insel Kodiak.
Und nun legte auch der Supersommer los – ein sonniger Tag nach dem anderen, vier Wochen lang. Wir konnten es kaum glauben, jeden Tag morgens wieder strahlend blauen Himmel zu sehen und wärmende Sonne, hatten wir doch ganz andere Geschichten von den Seglern in Alaska gehört und gelesen.
Wenn wir nun an Land gingen, wurde es immer mühsamer, die Berge hoch zu kraxeln. Denn das Gras und die Pflanzen bildeten mit ihren Wurzeln einen sehr holprigen und unsicheren Boden. Bäume tauchten vereinzelt auf und je weiter wir die Buchten ostwärts abfuhren umso höher wurde das Buschwerk.
Wir lagen in Buchten mit den schönen Namen wie Three Saints Bay (Bucht der drei Heiligen), wo es angeblich die erste russische Siedlung auf Kodiak gegeben hat oder Japanese Bay, wo wohl mal ein Japaner gewohnt haben soll. Allesamt unglaublich malerisch, umgeben von hohen schroffen Felsen, andere wiederum mit runden sanften Hängen, an denen auch schon mal ein Reh graste.
Den berühmten Kodiak-Bären sahen wir zunächst nicht, nur hin und wieder Spuren im Sand, die beeindruckend groß erschienen.
Japanese Bay
Wo springt der nächste Lachs?
Krebse, ein Festmahl!
Trockenfallen – der Rumpf musste mal dringend geschrubbt werden …
denn es hingen viel zu viele Muscheln dran.
Die Wege hier Bild sind nicht von Menschenhand gestaltet: das waren Rehe und Bären