Die Idee des Erdofens gibt es ja in vielen Kulturkreisen. Auf Fidschi nennt sich das „Lomo“, und wir durften bei einem solchen Gelage mitmachen. Das Ganze funktioniert so:
Etwa vier Stunden vorher hebt man eine Grube aus, schichtet lagenweise Holz und große Steine hinein und zündet das Feuer an. Wenn die Hölzer durchgebrannt sind, fallen die heißen Steine in die Grube.
Gleichzeitig bereitet man das Kochgut vor. Fische und ganze Hühner werden in Palmwedel eingeflochten. Empfindliche Stücke kann man vorher noch in Bananenblätter wickeln.
Ist das Feuer ganz heruntergebrannt, werden sorgfältig alle Kohlereste entfernt. Es soll nichts mehr brennen und qualmen, nur die heißen Steine sollen später die Kochhitze abgeben, sonst könnte das Essen anbrennen.
Auf das Steinbett wird eine Lage gespaltener Palmwedelstiele wie eine Art Lattenrost gelegt. Auf diese Plattform schichtet man nun das eingewickelte Fleisch und Fisch, stellt die Töpfe dazu, ein mit Kokosmilch gefüllter ganzer Kürbis etc.
Das Ganze wird nun mit etlichen Lagen Palmwedeln zugedeckt, dann kommen noch einige Bananenblätter, die alles abdichten. Normalerweise wird jetzt der ganze Berg mit Erde zugeschüttet. Weil aber heute so viele Ausländer (wir Segler) dabei sind, darf auch nicht der kleinste Krümel Erde ins Essen kommen, also gibt’s noch eine Zwischenschicht aus Säcken. Dann aber kommt die Erde drauf, und jetzt heißt es etwa anderthalb Stunden warten. Es soll kein Rauch aufsteigen, und die Oberfläche des Erdhaufens fühlt sich angenehm handwarm an.
Dann endlich ist es soweit, wir packen unser Abendessensgeschenk aus. Schon wenn die Säcke weggezogen sind und die weichgedämpften Bananenblätter zum Vorschein kommen, riecht das so unglaublich lecker…