„Champagne Pool“, das klingt doch nach Luxushotel und Wellness, möchte man im ersten Moment denken! Nein, nicht ganz… Warm ist es da schon, richtig heiß sogar, dafür aber stinkt es gewaltig nach Schwefel und man muss den Atem anhalten, wenn einem der Wind die Dampfschwaden ins Gesicht weht.
Es ist schon eine Weile her, als wir im Oktober auf der Nordinsel unterwegs waren, aber ich möchte gerne nachträglich davon erzählen.
Bei den beiden großen Seen Taupo und Rotorua befindet sich das vulkanische Plateau von Neuseeland: Thermalquellen, Geysire, blubbernde Schlammlöcher. Überall am Straßenrand sehen wir Werbetafeln, Hinweisschilder für Parks zum Besichtigen und für Hotels und Kuranlagen, wo man sich verwöhnen lassen kann.
Zuerst probierten wir die heißen Quellen aus, die in einem öffentlichen Park neben einem Fluss sprudeln. Sobald sich das kochend heiße Wasser mit dem kalten Flusswasser vermischt, hat es eine angenehme Badewannen-Temperatur und waren nicht die Einzigen mit einem Handtuch unterwegs.
Um ein paar Naturspektakel zu sehen, entschieden wir uns für das „Wai-o-Tapu“ Wonderland, ein Geothermal-Park mit Eintritt. Hier kann man auf gesicherten Wegen entlang spazieren und alle möglichen Formen und Schauspiele dieses Geothermalgebietes bewundern: neben einem Geysir und heißen Quellen gibt es Schlammlöcher, warme Seen und die wohl größten Sinterterrassen Neuseelands.
Wo es aus der Erde heiß und dampfend heraus kocht, sieht es aus wie eine Mischung aus Wüste und Mondlandschaft. Hier ein Krater, der schwefelgelbe Ablagerungen an den Seiten hat und „Devils Hole“ (Teufelshöhle) Höllenloch genannt wird, und dort der Champagner-Pool, ein richtig heißer See, der in vielen verschiedenen Farben schillert, von rostrot über grün und blau, und die darüber ziehenden Dampfschwaden eine tolle geheimnisvolle Atmosphäre erzeugen.
Ein herrliches Farbenspektakel bieten auch die kleineren und größeren Kraterseen, unterschiedliche Chemikalien sorgen für eine milchgrüne oder weißgelbe Färbung und auch Algen sind daran beteiligt, eine spezielle Art, der es bei diesen heißen Temperaturen besonders gut gefällt.
Sogar eine Entenmutter hatte sich mit ihrem Nachwuchs der Umgebung angepasst und schwamm seelenruhig mit ihren Küken in einem milchig-grünen Teich. Eine Mutter-Kind-Kur der besonderen Art.