Muktuk hat ja unter Deck keine Dusche. Im Cockpit gibt es einen Schlauch mit Duschkopf, der an das normale Druckwassersystem angeschlossen ist. Das hat zwei Nachteile: Zum einen verbraucht man wertvolles Süßwasser aus den Tanks, mit dem wir sonst ja immer geizen (Vorspülen mit Seewasser, Kartoffeln kochen mit Seewasser, Nudel kochen mit halb/halb, sonst werden sie zu salzig etc.) Zum anderen gibt es nur dann warmes Wasser, wenn der Motor gelaufen ist, denn der Warmwasserbehälter wird aus dem Kühlwasser des Motors beheizt.
Beides zusammen bewirkt, dass wir diese Dusche eigentlich nie nutzen. Unser Badezimmer ist am Achterdeck auf dem Fischbrett, wo wir uns unsere „Kübeldusche“ gönnen: drei Pützen voll Seewasser frisch aus dem Meer über den Kopf gekippt. Bisher ging das auch ganz gut, wenn es auch im Nordatlantik manchmal ein wenig Überwindung kostete.
Aber jetzt wird das Wasser langsam unangenehm. Bei 16 Grad Celsius (das war die letzte Messung) leidet dann doch die Lust auf Körperhygiene. Also habe ich mir eine kleine Konstruktion im Cockpit gebastelt. Eine Fußpumpe zum einhängen, ein Schlauch, der in einen Eimer gesteckt wird, der zweite Schlauch mit einem Duschkopf versehen, und wahlweise sogar eine Halterung am Cockpitdach, so dass man zum Haare waschen beide Hände frei hat. Solange man mit dem Fuß pumpt, läuft die Dusche, sonst nicht. Das spart Wasser.
Vor allem aber kann man jetzt einfach mit dem duschen, was man in den Eimer schüttet. Zum Beispiel auf dem Herd warmgemachtes Seewasser. Oder man stellt nach dem Backen einen Topf in den noch warmen Herd und nutzt die Restwärme. Oder, wenn man Regenwasser aufgefangen hat, auch mal mit Süßwasser. Notfalls sogar Eselsmilch, sollte Kleopatra an Bord kommen und das passende Milchpulver dabeihaben.
Ach ja: mit einem Handgriff kann man das ganze System aushängen, in den Eimer packen und hat statt des Badezimmers wieder ein Cockpit.