Das lief ja mal richtig wie am Schnürchen. Kaum waren wir in Neuseeland angekommen, wurden die neuen Segel, die wir im Oktober bei RollyTasker in Thailand bestellt hatten, in der Marina angeliefert. Vier Segel, zwei Pakete, 50 Kilo. Und sie passen alle! Weil der Wind an unserem Liegeplatz aus der falschen Richtung kam, hat es ein Weilchen gedauert, bis wir sie alle anschlagen konnten, aber jetzt warten sie eingerollt bzw. aufgetucht auf ihren ersten Einsatz.
Die alten Segel haben wir aus Platzgründen von Bord gegeben, das alte Groß zerschnitten für ein paar Flicken (man weiß ja nie), die beiden kleinen Vorsegel haben auf der Yacht „Val“ von Nick und Barbara eine neue Heimat gefunden.
Auch die neue Ankerwinsch ist fertig montiert, sie funkelt wie ein Juwel und schnurrt wie ein Kätzchen. Nach dem Gerumpel der alten Winsch eine echte Erholung.
Und weil alles so reibungslos geklappt hat, konnten wir nach fünf Tagen die Marina verlassen und zwei Meilen in die nächste Bucht tuckern. Es wurde wirklich Zeit, mal wieder auf solche Unannehmlichkeiten wie warme Duschen, guten Kaffee, Waschmaschinen und Supermärkte zu verzichten. Nach drei Monaten mit relativ festem Boden unter den Füßen (zwei Monate an Land, ein Monat in der Marina) müssen uns allerdings erst einmal neue Seebeine wachsen.
Jetzt liegen wir jetzt vor Russell, der alten Hauptstadt Neuseelands. An Deck haben wir alles festgezurrt, denn wir erwarten Starkwind heute Nacht. Die Front eines Tiefs überquert Northland, angesagt sind bis zu 8 Bft Wind. Aber die Bucht sieht gut geschützt aus, und so sind wir nicht allzu sehr beunruhigt.
…
24 Stunden später weht es nur noch mit 6 Bft, den Sturm haben wir gut überstanden. Außer einem nach schlafloser Nacht recht müden Skipper und einer etwas mitgenommenen Flagge keine Schäden. An dieses Wetter werden wir uns in Neuseeland wohl gewöhnen müssen.