Día de los muertos: die drei Tage von Allerheiligen bis Allerseelen (31. Oktober – 2. November) sind wichtige Feiertage in Mexiko. An diesen Tagen gedenken die Familien ihrer Verstorbenen. Diese, so glauben sie, kehren einmal im Jahr zurück, um gemeinsam mit den Lebenden zu essen und zu feiern. Am 1. November wird an die verstorbenen Kinder erinnert, am 2. November dann an die Erwachsenen. Altäre werden in den Häusern aufgebaut, vereinzelt auch auf öffentlichen Plätzen oder Läden. Die Lieblingsspeisen der Verstorbenen werden zubereitet und auf den Altar gestellt zusammen mit dem „Pan de muerte“, einem Hefeteigbrötchen mit Anisgeschmack. Auf den Altar gehören auch Fotos und Sachen, die an die verstorbenen Menschen erinnern sollen, aber auch Gegenstände, die die Vergänglichkeit symbolisieren. Geschmückt wird alles mit buntem bemustertem Papier.
Die gelben und orangen Blüten mit ihrer leuchtenden Farbe weisen den Verstorbenen den Weg zu ihren Verwandten und Freunden. Es ist ein fröhliches Fest, so erzählt man uns. In einigen Teilen Mexikos werden sogar große Umzüge an diesen Tagen veranstaltet, es wird musiziert, getanzt und gesungen und oftmals ziehen lange Prozessionen von Menschen durch die weit geöffneten Kirchen.
Eine Besonderheit im Rahmen dieser Feierlichkeiten sind einzelne Figuren, die im Laufe der letzten Jahrhunderte im Rahmen dieses Totenkultes in der mexikanischen Gesellschaft einen Platz gefunden haben. Unter anderem ist das die edel gekleidete Dame Catrina, ein Skelett im Rüschenkleid und breitkrempigem Hut und der passende Herr dazu, der Garbancero. (Wikipedia)
In Ensenada geht es etwas stiller zu, diese Tage werden überwiegend im privaten Rahmen zu Hause gefeiert. Aber es gibt für uns doch ein bisschen was zu sehen. Am 31. Oktober abends ziehen ein paar Kinder in Kostümen in Begleitung ihrer Eltern umher, das amerikanische Halloween mit „trick and treat“ hat sich hier wohl auch schon ausgebreitet.
Am 1. November findet ein Wettbewerb statt: die schönste Catrina und der am schönsten dekorierte Altar werden prämiert. Veranstalter ist die Technische Universität gemeinsam mit dem Kulturzentrum von Ensenada. Auf der Plaza Santo Tomas in der Innenstadt werden schon am Vormittag Zelte aufgebaut und Stühle aufgestellt. In einer der großen Hallen, die der Weinkellerei gehören, sind viele junge Leute damit beschäftigt, Altäre mit bestimmten Themen für den Wettbewerb zu dekorieren.
Am Nachmittag dann versammeln sich die ersten Besucher, einige Damen tragen Haarreifen mit Papierblumen dekoriert, die ersten Catrinas und Garbanceros erscheinen und holen sich ihre Wettbewerbsnummer ab. Wir dürfen, wie alle anderen Besucher auch, viele Fotos von ihnen machen!
Welche der Damen nun den Hauptpreis erhalten hat, können wir leider nicht berichten, denn wir sind nicht bis zum Ende der Veranstaltung geblieben. An diesem Abend war auch eine Party am Steg geplant mit vielen Seglern, der erste Potluck nach langer Zeit mal wieder.
Langsam macht sich in der Marina Aufbruchstimmung breit: In den letzten Wochen haben wir hier im Hafen einige sehr nette Seglerinnen und Segler kennen gelernt, die gleichzeitig mit uns in Richtung Süden wollen und die wir auf dem Weg zum Golf von Kalifornien und auf den dortigen Ankerplätzen ganz bestimmt wieder sehen werden. Darauf freuen wir uns schon sehr! Wir werden aber auch von ein paar lieb gewonnenen Menschen Abschied nehmen, die in Ensenada bleiben.