La Bufadora und Valle Guadelupe


Ende August luden uns unsere mexikanischen Freunde zu einem Ausflug ein, sie wollten uns ein paar Sehenswürdigkeiten in der Umgebung von Ensenada zeigen. Wir vereinbarten den folgenden Samstag und in der Früh holten sie uns mit dem Auto ab. Erst fuhren wir in Richtung Süden zur „La Bufadora“. An einer Stelle der Steilküste schlägt die Brandung mit einer starken Wucht auf die Felsen, das Wasser wird durch Hohlräume gepresst und schießt in hohen Fontänen in die Luft. Je nach Wellengang und Gezeiten können sie ziemlich hoch und spektakulär werden.

Wir waren schon vorgewarnt, dass bei der „Bufadora“ einige Andenkenläden seien. Vom großen Parkplatz, der für einen riesigen Ansturm von Besuchern ausgerichtet ist, bis zum Aussichtspunkt muss man erst einmal durch eine ziemlich lange Straße laufen. Auf beiden Seiten reiht sich ein Laden an den anderen, mit allem, was Touristen vermeintlich oder tatsächlich brauchen würden. Die Verkäuferinnen und Verkäufer stürzen sich auf uns, wir bekommen kleine Proben von Kokoslikör angeboten, werden freundlich eingeladen, in die Geschäfte zu kommen oder ins nächste Restaurant für ein frühes Mittagessen. Normalerweise würden sehr viel mehr Menschen hier sein, denn die Bufadora ist eines der beliebtesten Ausflugsziele für die Gäste der Kreuzfahrtschiffe.

Auf dem Meer lag an diesem Tag viel Nebel, die Sonne kommt an Tagen wie diesen, erst gegen Mittag durch.

Rasmus lieferte durch das Blasloch ein paar beeindruckende Wasserfontänen, aber doch so moderat, dass wir nicht durchnässt wurden.

Danach fuhren wir weiter ins angrenzende Weinbaugebiet zum Valle Guadelupe. Jetzt im Spätsommer sind die Hügel braun und die Sträucher alle trocken: Eine steinige und eher unwirtliche Gegend. Selbst die Oliven-Haine sehen staubig und grau aus. Dann öffnete sich ein Tal und es wurde ein bisschen grüner: die ersten Weingärten kamen in Sicht.

Bereits kurz nach der Eroberung Mittelamerikas durch die Spanier hatte ein Jesuitenpater Weinreben nach Mexiko gebracht und in dieser Gegend angepflanzt. Sie gediehen prächtig. Doch die Weinbauern im Mutterland fürchteten um ihre Absatzmärkte und setzten einen Erlass der spanischen Krone durch, dass in der mexikanischen Kolonie Wein nur für den Gottesdienst angebaut werden durfte. Nachdem Mexiko seine Unabhängigkeit ausgerufen hatte, konnte endlich wieder Wein für alle produziert werden.

Im Tal von Guadelupe hat sich in den letzten Jahren viel getan, immer mehr Flächen wurden mit Weinreben bepflanzt. Für die vielen Touristen wurden Hotels und Herbergen gebaut und entlang der Hauptstraße eröffnen täglich neue Restaurants und Läden. Die Gegend boomt!

Wir bogen von der Hauptstraße ab, fuhren auf einer gewundenen Straße einen Berg hoch und parkten vor einem Restaurant. Auf der großen Terrasse setzen wir und an einen großen Tisch und machen eine ausgiebige Mittagspause.

Von hier hatten wir einen weiten Blick ins Tal hinunter und auf die gegenüberliegenden Berge.

In den südlich gelegenen Provinzen Mexikos werden traditionell auch Insekten und Larven gegessen: Ameisen, Mehlwürmer, Grashüpfer und Insektenlarven, gekocht oder geröstet. Dieses Restaurant hatte sie auch auf der Speisekarte und Andreas und Fernando waren so mutig und bestellten Tacos mit Insekten.

Fernando feierte seinen Geburtstag nach, aus den Lautsprechern ertönte ein Geburtstagslied, alle sangen mit und Fernando durfte die Kerze von seinem Schokoladenkuchen auspusten.


Gruppenfoto: Karina, ihre Tochter Dania, die Oma Maria, Fernando, Andreas, Birgit, Fernandos Tochter Sofia und seine Ehefrau Gabriela.


Weinberge und Palmen – eine für uns neue Kombination!

Wir drehten noch eine Runde durch das Tal, besuchten kurz einen Tierpark, den der Inhaber einer der größten Molkereien des Landes gestiftet hatte und fuhren im letzten Tageslicht zurück nach Ensenada.

Es war ein langer schöner Tag, mit vielen spannenden Gesprächen und vielen Geschenken für uns. Wir freuen uns sehr, dass wir eine so nette Familie kennen lernen durften, Zeit mit ihnen verbringen konnten und sie uns einiges erzählen konnten über ihr Land und ihre Lebensweise!