Weil wir auf der Überfahrt nach Japan praktisch durchgehend schönen Wind hatten, segelten wir mit der Windsteueranlage. Das war auch gut so, denn unser Autopilot hat zuletzt endgültig seinen Geist aufgegeben. Eine eigentlich sehr pfiffige Konstruktion überträgt die Drehung des Motors über vier Kunststoffzahnräder auf das Ritzel. Dieses Getriebe hat schon auf der Fahrt nach Guam fürchterlich geknirscht, denn die Zähnchen aus Plastik sind mit der Zeit abgeschliffen und drehen durch. Ich hatte bereits vor ein paar Jahren ein Ersatzgetriebe verbaut und versuchte noch aus acht kaputten Zahnrädern die vier besten einzubauen, aber das hat auch nicht mehr lange gehalten. Als also am Ende unserer Überfahrt der Wind einschlief und wir die Windsteuerung nicht mehr fahren konnten, musste einer von uns immer im Cockpit sitzen und entweder von Hand steuern oder zumindest dem Autopiloten beim Steuern helfen.
Jetzt haben wir aus Großbritannien ein sündhaft teures Ersatzgetriebe bestellt. Für die vier kleinen Plastikzahnrädchen waren umgerechnet 136 Euro fällig, das sind 34 Euro pro Zahnrad oder 1,30 Euro pro Zahn. Na ja, immer noch billiger als Zahnersatz sonst, und nun schnurrt unser Autopilot wieder.
Unser Respekt vor der früheren Seglergeneration, die ohne Autopilot oder Windsteuerung die Welt umsegelten, ist jedenfalls noch einmal ein Stück gewachsen.