Sieht man sich das Buchtengewirr der Marlborough Sounds genauer an, entdeckt man an der oberen westlichen Seite eine große Insel, die nur durch einen schmalen Pass vom Festland getrennt ist. Wir wollen, sofern das Wetter mitmacht, diese Insel einmal umrunden. Dafür suchen wir uns einen ruhigen Tag und Stillwasser aus, um diese Meerenge, French Pass genannt, durchfahren zu können. Es klappt ganz gut, allerdings sehen die Wirbel im Wasser schon etwas wild aus!
Auf D’Urville leben ungefähr noch 80 Leute, Schafweiden gibt es auch noch, nur lohnt es sich wohl kaum noch, die Tiere zu halten, denn ihr Transport aufs Festland ist ziemlich teuer geworden. Dafür scheint die Muschelzucht lukrativ zu sein, die erste große Bucht, die wir anlaufen, ist voller schwarzer und roter Schwimmbojen, an denen die großen Grünlipp-Muscheln wachsen.
Die anderen Buchten aber sind recht einsam, ab und zu sehen wir ein Segelboot oder ein Motorboot mit Freizeitanglern.
Die Manuka-Sträucher blühen schon lange nicht mehr, dafür entdecken wir auf einem Spaziergang einen anderen Strauch, der unglaublich würzig duftet. Beim Manuka sind es die Blätter, die bei Sonnenschein ihren süßen harzigen Geruch verströmen, bei diesem Strauch sind es die Blüten. Wie er heißt, wissen wir allerdings nicht…
Und auch hier in den Buchten von D’Urville Island gibt es viel Fisch im Wasser, an den felsigen Vorsprüngen ist der Blue Cod zu finden und nicht nur einmal fangen wir direkt vom Schiff aus einen Knurrhahn mit seinen schönen orange-blauen Flossen, die wie Schmetterlingsflügel aussehen. Als wir eines morgens den Hummerkorb aus dem Wasser ziehen, haben es sich zwei Teppich-Haie darin gemütlich gemacht. Der kleinere schlängelt sich noch beim Hochziehen durch das Fluchtloch ins Wasser, der größere Hai ist einfach zu dick dafür, dem müssen wir zur Freiheit verhelfen. Und nein, Langusten haben wir immer noch keine darin gefangen!