Ist ja schon ein gutes Jahr her, dass wir zum letzten Mal die zweifelhaften Freuden des Werftlebens genossen haben, damals war es in Tahiti. Nun sitzen wir – kaum in Neuseeland gelandet – gleich wieder auf dem Trockenen. Die Arbeitsliste ist lang, aber nicht dramatisch, die üblichen Arbeiten und kleineren Reparaturen: eine neue Ankerkette, das Skylight ist gesprungen und muss ausgetauscht werden, ein Lukendeckel wird neu galvanisiert, der andere geschweißt, gesandstrahlt und lackiert. Die Bretter vom Cockpitboden sind durch und müssen neu gemacht werden, die Luke im Vorschiff leckt und muss neu eingeklebt werden, die Kielabdeckung hat Wasser gezogen und wird neu laminiert, und natürlich gibt es zwei Lagen rote Farbe auf den Rumpf und drei Lagen neues Antifouling, denn wer weiß, wann wir das nächste Mal wieder aus dem Wasser kommen.
Nach dem totalen Luxus des Landlebens in München sind wir in einer Übergangszeit, denn auf der Werft gibt es hervorragende Duschen, mit dem Strom müssen wir nicht sparen (wir haben Landstrom), und eigentlich könnten wir auch mit dem Wasser sorglos umgehen, denn die Tanks sind mit dem Wasserschlauch schnell wieder gefüllt. Dumm nur, dass das mit dem Abwasser nicht so einfach geht, wie auf dem Wasser. Unser Spül- und Waschwasser sammeln wir in einen Kanister, und der muss täglich ein paar Hundert Meter zur Abwasserstelle geschleppt werden – war also nichts mit sorglosem Wasserverbrauch.
Ansonsten ist die Essenz eines Werftaufenthalts ja der Vergleich von vorher zu nachher. Lassen wir also die Bilder sprechen.