Und Euer Motor?

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Die erste Frage war es meistens nicht. Aber nachdem das Woher, Wohin und Wie lange schon geklärt war, kam jedesmal unweigerlich die Frage: „und welchen Motor habt ihr?“

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Wir sind in Greymouth, einem kleinen Ort an der Westküste der Südinsel. Gegründet im Goldrausch Ende des 19 Jahrhunderts, werden heutzutage die Fischerboote im Hafen immer weniger, die Hotels und Restaurants verfallen, trotzdem ist es angeblich der größte Ort der Westküste. Aber das Städtchen hat ungeheuren Charme, den Charakter eines norddeutschen Fischerdorfs und unglaublich nette und hilfsbereite Einwohner.

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Befreundete neuseeländische Segler hatten uns eigentlich abgeraten, Greymouth anzulaufen. Auch in den Revierführern für Segler wird der Hafen nicht beschrieben. Grund dafür ist die Einfahrt in eine Flussmündung, die bereits bei Schwell von 2 bis 3 Metern eine gefährliche Brandung an der Barre erzeugt. Ein Monument am Wellenbrecher erinnert an die Boote, die hier gestrandet und die Fischer, die hier ums Leben gekommen sind. Aber bei ruhigen Bedingungen sind Ein- und Ausfahrt ungefährlich, und weil wir Diesel bunkern mussten, haben wir uns entschieden, es zu versuchen. Und es ging auch alles unproblematisch. Allerdings kann man die Frage nach dem Motor durchaus nachvollziehen, denn ohne eine zuverlässige Maschine wird man dort leicht zum Spielball der Wellen.

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Jedenfalls verirren sich so wenige Yachten hierher, dass wir sogar von einem Reporter der Lokalzeitung um ein Interview gebeten wurden und uns tags darauf auf Seite zwei mit einem großen Foto wiederfanden. Und dann natürlich noch mehr Besucher und Fragen nach unserem Motor bekamen. Bei der Fischfabrik konnten wir Diesel tanken, der Besitzer des Waschsalons brachte uns, nachdem er unseren Holzofen gesehen hatte, einen großen Sack mit gesammeltem Treibholz, die Fischer nahmen uns mit dem Auto in den Ort mit und und und… Einfach total nett!

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Und wir verbrachten zwei Tage mit einer französischen Familie, die wir bereits im Milford-Sound kennengelernt hatten, als wir per Anhalter unterwegs waren und von ihnen in ihrem Campingbus mitgenommen wurden. Wir hatten uns damals bereits ins Herz geschlossen, blieben in E-Mail-Kontakt und trafen uns nun in Greymouth wieder. Sie interviewen Umweltaktivisten auf der ganzen Welt für ein Jugendprojekt, waren schon in Russland und der Mongolei unterwegs und wollen im Anschluss an Neuseeland dieses Jahr noch nach Französisch-Polynesien, um weitere Interviews zu führen.

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Alles in Allem eine wunderschöne, erlebnisreiche Zeit in einem Ort, wo man normalerweise (mit dem Boot jedenfalls) nicht hinkommt. Und das alles nur, weil wir eben mal tanken mussten. Denn ja, wir haben einen Motor. Perkins 84 PS. Ah ja.

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Piopiotahi – Milford Sound

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Die Berge, die wir von See aus sehen konnten, wurden immer höher und vereinzelt hatten sie schon ihre Gletscherkappen auf, immerhin ist hier inzwischen der Herbst eingezogen. Der Milford Sound empfing uns mit strahlendem Sonnenschein! Hohe steile Felswände, Wasserfälle, Sonne und Schatten ergaben ständig neue Lichtspiele.

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Ein Ausflugsboot nach dem anderen drehte seine Runden im Fjord, die Leute winkten uns fröhlich zu. Flugzeuge flogen an den Felsen entlang und zu den Gletschern hoch, Hubschrauber knatterten, es war richtig was los.

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Wir tuckerten in der Mitte des Fjordes und genossen die schöne Aussicht auf diese gewaltigen hohen Felsen, erfuhren aber später, dass wir uns nicht an die Verkehrsordnung gehalten hatten, die besagt, dass man den Fjord im Uhrzeigersinn befahren sollte. An der einen Seite raus, der anderen wieder rein… nun gut.

Das war vor Urzeiten noch gänzlich unwichtig, als die Fiordlands – so eine Maori-Legende – vom Halbgott Tu-Te-Raki-Whanoa geschnitzt wurden. Er begann im Süden, wo er eine raue Küstenlandschaft mit mehreren Inseln schuf. Nach und nach verbesserte er seine Technik und als er beim Piopiotahi, dem Milford Sound, angekommen war, gelang ihm der perfekte Fjord. Die Göttin der Unterwelt, Hine-Nui-Te-Po, fand den Sound auch wunderschön, fürchtete aber, dass die Menschen, die ihn einmal gesehen haben, für immer hier bleiben wollten. Um das zu verhindern ließ sie die Sandfliegen auf den Fjord los. So ganz ist ihr das nicht gelungen…

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Ganz am Ende des Fjordes gibt es in einer Ecke die Anlegestelle für die Ausflugsboote, ein großes Café, ein Hotel, dazwischen den kleinen Flughafen, ein paar Häuser für die Angestellten und in der anderen Ecke einen kleinen Fischereihafen. In dieser Lagune gab es ein paar freie Bojen, eine davon konnten wir zum Festmachen nutzen, denn zum Ankern war es viel zu tief. Hier lagen wir ein gutes Stück abseits vom Trubel und hörten nur tagsüber die Flugzeuge über uns brummen.

Von den Felsen und Gletschern kam viel Süßwasser runter, das sich als obere Schicht auf das Salzwasser legte und sehr kalt war: 8 Grad Celsius. Eine einzelne Robbe zog jeden Tag gemütlich ihre Runde ums Boot und wunderte sich sicher manchmal, was diese Menschen für quietschende Geräusche von sich gaben, wenn sie mal kurz ins Wasser tauchten.

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Diesel war hier aber auch nicht so einfach zu bekommen: wegen der Osterfeiertage war ab Karfreitag das Büro im Fischereihafen nicht mehr besetzt und auch alle Fischer, die im Besitz einer Tank-Karte sind, waren offensichtlich heim gefahren. Wir beschlossen also, über Ostern da zu bleiben, draußen war sowieso kein Wind zu erwarten.

Am Ostermontag hatten wir dann Glück, zwei junge Fischer werkelten an ihrem Boot und liehen uns ihre Karte zum Tanken. Allerdings hat Milford nicht nur die teuerste Tankstelle für Autos, auch der Preis des Diesel für die Boote ist hier direkt proportional zur Höhe der Berge. 100l sind genug fürs Erste, auf halbem Weg nach Nelson soll es einen Fischereihafen geben, da werden wir Halt machen. Auf nach Greymouth!

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Die Fiordlands – auf den Spuren von James Cook

5. – 17. April 2017

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„Nach einer Fahrt von einhundert und zwei und zwanzig Tagen, auf welcher wir ohngefähr dreitausend fünfhundert Seemeilen in ofner See zurückgelegt hatten, kamen wir endlich am 26ten März zu Mittag in Dusky-Bay an. … Sanft wehende Winde führten uns nach und nach bey vielen felsichten Inseln vorbei, die alle mit Bäumen und Buschwerk überwachsen waren, deren mannigfaltiges dunkleres Immergrün, (evergreen) mit dem Grün des übrigen Laubes, welches die Herbstzeit verschiedentlich schattirt hatte, malerisch vermischt war und sehr angenehm von einander abstach. Ganze Schaaren von Waßervögeln belebten die felsigten Küsten und das Land ertönte überall vom wilden Gesang der gefiederten Waldbewohner.“

„Um drei Uhr Nachmittags kamen wir endlich unter der Spitze einer Insel vor Anker… Kaum war das Schif in Sicherheit, als unsre Matrosen ihre Angeln auswarfen und in wenig Augenblicken sahe man an allen Seiten des Schifs eine Menge vortreflicher Fische aus dem Wasser ziehen, deren viel versprechender Anblick die Freude über unsere glückliche Ankunft in der Bay ungemein vermehrte. Wir fanden sie von vortreflichen Geschmack und da wir zumahl so lange darauf gefastet hatten, so war es kein Wunder daß uns diese erste Neu-Seeländische Mahlzeit als die herrlichste in unserm ganzen Leben vorkam.“ (Georg Forster: Reise um die Welt. Insel Tb 757, 1967. S. 136ff)

Mehr als fünf Wochen sollte James Cook mit seinem Schiff, der „Resolution“, in der Dusky-Bay bleiben, sie kämpften sich durchs Dickicht, fällten Bäume, errichteten eine Sternwarte auf einem Berg, die Schiffszimmerleute und der Schmied bauten an Land eine Werkstatt auf, das Schiff hatte in den südlichen Breitengraden auf der Suche nach neuem Land in stürmischer See sehr gelitten und benötigte dringende Reparaturen. Die Matrosen, Schiffsoffiziere, der Maler Hodges und die Naturwissenschaftler, Vater und Sohn Forster, erkundeten die umliegenden Buchten und Seitenarme des Dusky-Sound mit den Beibooten. Ab und zu kamen ein paar Maori-Familien an den Strand und tauschten Fisch und Wildgeflügel gegen Beile, Nägel, Schaumünzen und Glasperlen mit der Schiffsbesatzung. Seite um Seite füllt Forster mit Beschreibungen dieser für ihn neuen und interessanten Gegend.

Für uns, die wir nach einer nur zweitägigen Überfahrt von Stewart Island im Dusky-Sound ankamen, war es spannend und vergnüglich zugleich zu lesen und zu vergleichen: Die Namen der Buchten und einzelner Berge und Seen sind jene, die ihnen Cook gegeben hat, Pickersgill Cove: wo die Resolution wochenlang in einer geschützten Bucht lag, Cascade Cove: wo ein beeindruckender Wasserfall entdeckt wurde, Anchorage Island: vor der die Resolution das erste Mal ankerte, Wet-Jacket-Arm: wo ein paar Matrosen und Offiziere von der einbrechenden Nacht überrascht und vom Regen durchnässt wurden oder Luncheon Cove: in der Cook während eines Ausflugs zu Mittag gegessen hatte usw. usf.

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Dusky Sound, vom Gipfel der Anchorage Island gesehen

Bei unserer Einfahrt in den Dusky-Sound war es erst einmal mit der Einsamkeit der Buchten von Stewart Island vorbei, gleich vier Boote konnten wir sichten, Fischer, Segler, Angler. Wir banden die Muktuk in der Cascade-Cove an einer großen Boje fest und der leckere Blue Cod, den die Matrosen auf der Resolution „Kohlefisch“ nannten, weil er so dunkelgrau aussieht, sobald er aus dem Wasser kommt und das schillernde blau und grün verliert, biss auch hier sofort an, sobald wir die Angel ins Wasser hielten. Wir zogen so viel raus, dass Andreas mal wieder ein paar Kabeljau-Filets räuchern konnte und wir von diesen auch eine Kostprobe unseren Nachbarn abgeben konnten: nette Segler aus den USA, die am zweiten Tag mit ihrem Boot und der Muktuk im Päckchen an der Boje lagen.

Die Vielzahl der Waldvögel, die Forster noch hören konnte, hat in den darauffolgenden Jahrzehnten rapide abgenommen, Ratten und Wiesel wurden eingeschleppt, gegen die diese meist flugunfähigen Vögel sich nicht schützen konnten. Heute gibt es ein paar vereinzelte Inseln in den Fiordlands und Reservate in den Bergen, die mit viel Mühe „pestfree“, also schädlingsfrei, gemacht wurden und wo man noch das eine oder andere kleine Vögelchen zutraulich umher hüpfen sehen kann.

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Zutrauliches Vögelchen

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Scharbenjunge im Nest

Auch Cooks Leute klagten über die vielen Sandfliegen, die sich nur durch starken Wind abhalten lassen einen zu umschwirren und zu beißen. Angeln, Holz und Wasser holen oder gar Wäsche waschen ist dann nur bedingt möglich. Darum verlegten wir nach zwei Tagen das Boot nach Luncheon Cove, wo es laut Revierführer besser auszuhalten sei und tatsächlich wurden wir dort kaum von den Sandfliegen belästigt.

Eine kuschelige lauschige Ecke war das, eine Robbenkolonie lebte in dem dichten Wald am Ufer, die kleinen Robben spielten tagsüber meistens in kleinen Gruppen im Wasser, tauchten und kämpften miteinander. Gegen Abend kamen die Mütter dazu, riefen und röhrten und unternahmen dann ausgedehntere Ausflüge mit dem Nachwuchs.

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Ufer bei Luncheon Cove

Forster zeichnet und beschreibt eine Pflanze, die er Neuseeländische Thée-Myrthe nennt, heute unter dem Namen Manuka weltweit bekannt. Daraus wurde ein Tee gebraut und in der Tat, wenn man die Zweige mit den kleinen harten Blättchen in heißes Wasser gibt, und nicht länger als 1-2 Minuten ziehen lässt, bekommt man einen würzigen erfrischenden Trank. Cook unternahm so einiges, um die Gesundheit seiner Mannschaft wieder herzustellen, so ließ er auch Bier brauen. Die vitaminreiche Würzzutat waren die harzigen mit feinen Fichtennadeln überzogenen Zweige des Sprossen-Baumes.

„Wir braueten auch würklich, mit einem Zusatz von etwas Bier-Würz-Eßenz und Syrup, eine sehr gute Arth von Bier daraus, und machten dieses in der Folge durch eine Beymischung von Blüthen und Blättern des neuen Theebaums noch angenehmer und beßer. Der Geschmack war lieblich aber etwas bitter; und der einzige Fehler den wir daran finden konnten bestand darin, daß es früh, bey nüchternem Magen getrunken, zuweilen eine Übelkeit verursachte.“ (Forster, S. 141)

Die Fiordlands liegen im Südwesten von Neuseeland und sehen auf der Landkarte ganz schön zerfurcht aus, 15 Fjorde (oder Sounds im Englischen) sind es insgesamt. Über 12.000 qkm umfasst der Fiordland Nationalpark und ist immer noch ein schwer zugänglicher Teil des Landes, fast gänzlich unbewohnt. Zum Doubtful Sound und zum Milford Sound gibt es eine Straße, die anderen Sounds kann man nur mit dem Schiff erreichen. Fischerboote sind immer mal wieder zu sehen, ab und zu eine Hütte auf Schwimmkörpern für die Fischer und Jäger, manche davon mit Landeplatz für Hubschrauber, die Sprit bringen und dafür die Langusten als Lebendfracht mitnehmen und nach Christchurch bringen, wo sie weiter nach China geflogen werden.

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Nach ein paar Tagen wollten wir weiter nordwärts, tuckerten erst durch einen malerischen Kanal zum Breakwater Sound, hielten mittags unterwegs an um zu angeln. Von den eingemachten Gläsern mit allerlei Gulasch und Bolognese hatten wir noch kaum was angerührt, der Kabeljau war einfach so gut und immer frisch zu haben, wir hatten ihn noch lange nicht über.

Kanal

Tags darauf ging es wieder raus aufs offene Meer mit dem Ziel Doubtful Sound. Draußen war recht hoher Schwell und wenig Wind aber aus jeder noch so kleinen Bucht pfiff der Wind mit einer solchen Wucht heraus, dass wir mit zweifach gerefftem Groß fuhren. Als wir in den Doubtful Sound reinfahren wollten, blies es mit 45 Knoten aus dem Sound raus und wir kamen unter Motor einfach nicht gegen an. Die Muktuk drehte sich manchmal geradezu im Kreise, so stark waren die Böen. Ja, warum sollte es uns anders ergehen als Cook, der auch nicht in diesen Sound reinfuhr und ihn deshalb „doubtful“, also zweifelhaft, nannte.

Wir brauchten aber bald wieder Sprit und der nächste Fjord mit Tankstelle war der Milford Sound. Also beschlossen wir, weiter zu segeln und hofften, dass sich bis zum nächsten Tag dieses unvorhergesehene Wetterphänomen gelegt haben würde.

Kap Hörnchen

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Zugegeben, es ist nicht Kap Horn. Aber zumindest das zweitsüdlichste Kap der Welt. Das South Cape, die Südspitze von Stewart Island, liegt auf 47°18′ Süd und schlägt damit sowohl Tasmanien als auch das Kap der guten Hoffnung locker. Nur Kap Horn liegt mit 55°59′ Süd noch 520 Seemeilen weiter südlich.

Aber wie auch immer: wir sind drum herum gefahren und haben damit den vorerst südlichsten Punkt unserer Reise erreicht. Ab jetzt geht es aufwärts, d.h. nach Norden und zurück ins Warme. Obwohl wir eigentlich nicht gefroren haben. Für unser Öfchen haben wir immer genug Holz gefunden (und beim Sägen wird einem auch schon warm), nur das Wasser war am Ende mit 10 Grad doch relativ frisch beim morgendlichen Bad, so dass wir manchmal einen Topf Wasser auf dem Ofen warm machten, um damit zu duschen. Beim Schnorcheln wird es mir trotz Neopren-Anzug nach einer Viertelstunde ganz schön kalt, Hut ab vor den Robben, die das viel länger aushalten.

holz

spiegel

Am 4. April haben wir schweren Herzens Stewart Island verlassen. Port Pegasus im Süden der Insel, wo wir die letzten anderthalb Wochen verbrachten, ist so wunderschön, so abgelegen und naturbelassen, dass wir es unglaublich genossen habe. Wanderungen durch Manuka-Büsche, Gesteinsformationen wie vom Bildhauer gemeißelt, Seelöwen und Robben als Gefährten, hin und wieder ein scheuer Pinguin, der tägliche Blue Cod, an dem wir uns immer noch nicht sattgegessen haben, es war einfach wunderschön und für uns beide der bisherige Höhepunkt unserer Reise.

glatt

dinner

berge

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stein2

Eine Bucht ist malerischer als die andere, und auch unsere Ankermanöver mit Landleine klappen mittlerweile ganz gut. Am Bug hält der Hauptanker, dann fährt einer mit dem Dinghi und einer langen Leine an Land, die er an einem starken Baum oder einer Wurzel festmacht und mit der das Heck dann Richtung Land gezogen wird, denn die geschützten Ecken sind nicht groß genug, dass wir frei vor Anker schwingen könnten.

landleine

Auf der Fahrt nach Norden in Richtung Fjordlands begleiten uns Königsalbatrosse, deutlich größer als die Mollymauks und großartige Segelflieger. Und dann durften wir auf der Überfahrt noch ein ganz besonderes Spektakel erleben: in der Nacht war am Südhimmel eine Aurora, ein Polarlicht zu sehen. Es war grün und loderte auf einer leicht gekrümmten Linie an mehreren Stellen, die sich im Laufe der Zeit teilten und wieder zusammenkamen. Nach gut fünf Minuten verlosch die Aurora zwar wieder, aber immerhin: wir konnten sie sehen. Leider gibt es kein Foto für den Blog: auf dem schwankenden Schiff geht keine lange Belichtungszeit. Ihr müsst uns also einfach glauben.

imBusch

taube

Alles gut

Nur eine kurze Nachricht für alle, die in den Nachrichten von den Verwüstungen erfahren haben, die der Zyklon Cook auf der Nordinsel Neuseelands und an der Ostküste der Südinsel angerichtet hat. Wir haben hier in den Fjordlands absolut nichts davon mitbekommen, haben mal wieder Glück gehabt. Im Gegenteil, wir haben überhaupt keinen Wind, um weiter nach Norden zu segeln, und müssen sehen, woher wir genug Diesel bekommen, um die Strecke motoren zu können
Mehr in ein paar Tagen…