Ua Pou, Marquesas

1Anfahrt

Ua Pou (23.06. – 02.07.2016)

Schon von Weitem kann man bei der Anfahrt auf die Insel Ua Pou die Zuckerhüte erkennen– meistens ist der höchste Berg in Wolken gehüllt.

In den nächsten Tagen geht unser erster Blick in der Früh immer die Berge hoch, jedes Mal ein anderes Schauspiel von Licht, Schatten und Wolken.

Hinter dem Wellenbrecher wird an der Hafenanlage von Hakahau gearbeitet, den engen Platz zum Ankern teilen wir uns mit einer Handvoll Booten. Auf Ua Pou leben etwa 2000 Menschen, die Hälfte davon in Hakahau, der Ort zieht sich in einem breiten Tal die Hänge hoch.

Neben dem mit Blumen geschmückten Rathaus, in dem die Angestellten Blumenketten tragen oder eine Blume hinter dem Ohr (Männer wie Frauen), befindet sich das Haus der Kunsthandwerker, drinnen der Verkaufsraum. Draußen im schönen Innenhof wird an Holzstücken geschnitzt. Gegenüber kann man im Café der Kooperative Kaffee trinken, zu Mittag essen. Etliche Marmeladen und Honig werden angeboten, aber außer ein paar Pampelmusen, gibt es nichts Frisches zu kaufen. Die Menschen hier sind alle Selbstversorger oder verschiffen ihre Produkte nach Tahiti und es kommen wohl zu wenig Segler vorbei, um einen solchen Markt am Leben zu erhalten.

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Wir spazieren durch den Ort, überall schöne gepflegte Gärten mit Obstbäumen, Brotfrüchte hängen schwer herunter, Blumen überall, kunstvoll angelegte Sträucher statt Zäunen. Auf einer Veranda hängen Bananenstauden zum Reifen, daneben ein paar Brotfrüchte. Eine vorsichtige Frage an die Frauen, die gemütlich im Schatten sitzen, ob wir eine der Brotfrüchte kaufen könnten. Nein, das geht nicht, sie wird uns einfach geschenkt!

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Wir holen frisches Baguette von der Boulangerie, finden zwei Supermärkte und die Kirche. Die ist, genau wie der Versammlungsraum am Ufer weiter unten, mit lilafarbenen Girlanden und weißen Blumen geschmückt, sogar die hölzerne Jesus-Figur über dem Altar trägt eine Blumengirlande, denn später am Tag findet eine Hochzeit statt. Bekannt ist diese Kirche für die Schnitzereien am Fuß der Kanzel – ein Netz voller Getier und menschlicher Figuren.

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Auf dem Weg zur nächsten Bucht genießen wir das schöne Panorama der Insel und staunen über die winzige direkt am Hang gelegene Piste des Flughafens. Durchstarten geht nicht, da muss die Landung genau erfolgen.

10Flughafen

Hakahetau gefällt uns ausgesprochen gut! Vom Dörfchen sieht man erst einmal kaum was, so viele Bäume stehen am Ufer. Nur eine kleine Kirchturmspitze ragt hervor und aus dem kleinen Versammlungsraum hören wir Trommeln und Gesänge, die Kinder üben Tänze ein.

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Überrascht entdecken wir gleich am Strand zwei große Schautafeln: eine über die schützenswerte Fauna und Flora der Insel, die andere mit einem Plan des Dorfes und des Tales, die Sehenswürdigkeiten aufgelistet, die Wanderwege, zwei Wasserfälle, die archäologische Stätte. Alles in Marquesianisch, auf der Rückseite in Französisch und Englisch erklärt. Weitere Tafeln sind im Ort verteilt, z.B. über die besondere Form der Felsentürme von Ua Pou, vulkanischen Ursprungs, die Lava wurde wie ein Pfropfen nach oben gepresst. Uns erinnern die Felsen an die der Seiser Alm in Südtirol, hier im Miniaturformat.

11Hakahetau

Direkt an der kleinen Hafenmole ist ein hoher hellgelber Felsen mit ausgewaschenen Mulden davor – ein idealer Grillplatz, so ganz ohne Sandfliegen. Wir verabreden uns tags darauf mit Jonas, einem schwedischen Einhandsegler, ein junges schwedisches Paar kommt dazu. In der Abendsonne glüht der Felsen, später im Schein des Feuers. Die Fragen über das Wohin und Woher, Reparaturen am Boot, Tipps für die Weiterreise füllen den Abend, wir könnten noch länger da sitzen. Aber dann ist das Feuer so langsam herunter gebrannt und der Kopf brummt schon etwas vom selbst gebrauten Bier, das der Nachtwächter am Hafen mit uns teilt, und wir teilen mit ihm unser „Balboa“-Bier von Panama.

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