Islas de Marquesas, so nannte sie der erste Europäer, der die Inseln 1595 erreichte, nach dem Marques de Mendoza, Vizekönig von Peru und Sponsor seiner Reise. Dieser Name blieb ihnen erhalten. In der eigenen Sprache aber heißen sie „henua ‘enana“, Land der Männer, oder einfach nur ‘enana.
Ein Archipel von zwölf vulkanischen Inseln, sechs davon bewohnt, mitten im Pazifik: Nuku Hiva, Ua Pou und Ua Huka sowie Hiva Oa, Tahuata und Fatu Hiva.
Die Inseln gehören heute zu Französisch-Polynesien, mit der Verwaltungs-Hauptstadt Papeete in Tahiti, 1500 Seemeilen weit weg. Landes- und Unterrichtssprache ist Französisch, im Alltag hört man aber überall noch die eigene marquesianische Sprache mit den vielen Klicklauten.
Heute leben etwas mehr als 9.000 Menschen hier, zu Beginn des 19. Jh. waren es allerdings 23.000 oder 200.000, die Quellen sind sich da nicht einig.
Stammes- und Verteilungskriege gab es schon immer auf den Inseln, auch Kannibalismus, aber erst die Eroberer aus Europa, die Missionare, Walfänger und Soldaten, brachten Krankheiten mit, die unter den Einheimischen wüteten, Pocken, Grippe. Die Kolonialisierung hat auch hier ihre unrühmlichen Spuren hinterlassen, große Teile der Kultur wurden unwiederbringlich zerstört. Seit den 1980er Jahren setzte sich u.a. Bischof Le Clea’ch für die Förderung der Marquesianischen Sprache und der Tänze ein, kümmerte sich um den Wiederaufbau von Kult- und Veranstaltungsstätten und hob 1985 das von der katholischen Kirche erlassene Verbot der Tautauierung (Tätowierung) auf.
Tiki auf dem Versammlungsplatz
Wikipedia ist natürlich eine erste Quelle für die Infos über die Marquesas, wo die Besiedlungsgeschichte, Sprache, Kultur sowie die Flora und Fauna ausführlich beschrieben werden.
An Bord habe ich ein gut lesbares Buch: „Die Welt der Enana. Eine Reise durch Geschichte und Gegenwart der Marquesas-Inseln“ von Burgl Lichtenstein. Berlin, 2007
Und ganz gespannt bin ich auf diesen Titel: Karl von den Steinen: Die Marquesianer und ihre Kunst, 3 Bände, Berlin 1925-1928