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Markt in Xela (Quetzaltenango)

Guatemala soll das bevölkerungsreichste Land Mittelamerikas sein, auf einem Drittel der Fläche der Bundesrepublik Deutschland leben etwa 13 Mio Menschen. Regenwald wechselt sich ab mit landwirtschaftlichen Flächen, Vulkane, Seen, malerische Flüsse. Vom tropischen Regenwald bis zum Hochland mit Schnee im Winter reichen die Klimazonen.

Die Dichte an PKWs ist gering, ein eigenes Auto können sich nur wenige leisten, also wird gemeinsam gefahren. Vom Rio Dulce bis zur Hauptstadt Guatemala City fährt ein luxuriöser Linienbus, mit eisiger Klimaanlage, lauten Action-Filmen, Mariacci-Musik. Vor dem Einsteigen werden alle Handtaschen und Rucksäcke auf Waffen kontrolliert.
Touristen werden in besseren Kleinbussen zu Zwölft transportiert. Die Agenturen und Hotels arbeiten reibungslos Hand in Hand mit den Busfahrern und bringen die Gäste von einem Hotel sicher zum nächsten. Das Gepäck wird auf dem Dachträger festgebunden, manchmal auch mit einer Plane gegen eventuelle Regenfälle geschützt.

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Touristen

Man kann sich aber auch zu den Einheimischen gesellen und mit den sogenannten „Chickenbussen“ fahren. Das sind ausrangierte Schulbusse aus den USA, die entweder noch die ursprüngliche gelbe Farbe mitsamt Aufschrift tragen oder aber wild und phantasievoll gestrichen sind und nachts ein tolles Lichtdesign herzeigen. Diese Busse verkehren nicht nach einem festen Fahrplan, sind oft vollgepackt, der Ausrufer muss sich mühsam durchkämpfen, manchmal sogar akrobatischvon Fenster zu Fenster hangeln, um das Fahrgeld zu kassieren.

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Chickenbus

Genauso lustig geht es in den Mikrobussen zu, den „colectivos“: der Ausrufer wird für seinen Job sicher nach der Dezibelstärke seiner Stimme ausgesucht, er ruft am Busbahnhof so lange, bis der Bus voll ist, dann geht es los. Unterwegs wird angehalten, wo immer ein Fahrgast raus will, ein Winken am Wegrand genügt, und die Leute werden mitgenommen. Egal, ob noch Platz ist, es wird einfach zusammengerückt, Kinder sitzen sowieso immer auf dem Schoß. Notfalls hängt sich der Ausrufen aussen an die Tür, manche müssen aufs Dach steigen. Unser Rekord waren einmal 29 Personen in einem Bus für 11.

Am abenteuerlichsten sind die Pickups: offene Ladeflächen, ein Gerüst darauf geschweisst, wo man sich festhalten kann. So fährt man eng beisammen stehend zu Festen oder zum Markt in die nächst gelegene Stadt, die Kinder halten sich an den Eltern fest, die Babys in den Tragetüchern auf dem Rücken schaukeln mit.

Pickup

Für kurze Strecken in den Ortschaften sind die Tuck-Tucks sehr beliebt. Sie huppeln über das Kopfsteinpflaster in Antigua oder schnaufen den Berg hoch in San Pedro, umfahren geschickt die Schlaglöcher. Meistens verziehrt ein religiöser Spruch die Windschutzscheibe oder der Name der Liebsten und bei Dunkelheit ist jedes Gefährt mit einem individuellen Lichtdesign ausgestattet.

tuktuk

Aber nicht nur die Tuck-Tucks werden gut beladen, auch auf den Motorrädern sieht man oft ganze Familien sitzen, die Eltern halten vorne und hinten jeweils ein Kind fest. Fahrräder sind auch beliebt, auf dem Gepäckträger Säcke und im Korb vorne ein Kleinkind. Zwar werden ab und zu in der Zeitung Fotos solcherart beladener Vehikel gezeigt, mit der Meldung, dass die Polizei Strafen verteilt habe. Aber es scheint keinerlei abschreckende Wirkung zu haben…