…also erst einmal sorry für die Probleme mit der Technik: die beiden letzten Beiträge, die wir auf der Überfahrt geschrieben haben und kunstvoll per Pactor-Modem an eine supergeheime EMail-Adresse gesendet haben, die daraus eigentlich einen Blog-Eintrag hätte machen sollen, sind irgendwie nicht angekommen. Jetzt posten wir sie eben rückwirkend. Das lernen wir aber auch noch.
Jedenfalls sind wir jetzt da. Beweisfotos siehe unten. Alles in allem eine wunderschöne erste Etappe mit optimalem Wind. Ab der dritten Nacht konnten wir dem Meeresleuchten zusehen, das bis Madeira immer stärker wurde. Ist schon faszinierend, wenn die Muktuk eine grün leuchtende Spur durchs Wasser zieht.
In der fünften Nacht auf See konnten wir die ersten Lichter von Porto Santo erkennen, im Morgengrauen dann die Umrisse Madeiras. Und als wir aufs Ostkap zufuhren, hat uns wieder einmal eine Gruppe von Delfinen begleitet, diesmal eine andere, deutlich größere Art. Schwer zu erklären, aber es ist für uns jedesmal eine große Freude, diesen Tieren zuzusehen.
Am Vormittag haben wir schließlich das Ostkap gerundet und sind kurz dahinter in einer von hohen Felswänden umgebenen Bucht vor Anker gegangen. Nach Anleger und Mittagessen haben wir uns dann erst einmal ausgeschlafen. Bis die Schlafbatterien wieder voll sind, wird aber noch ein Weilchen dauern. Eigentlich brauchen wir gar nicht an Land zu gehen: wir haben erst einen von sieben Wassertanks geleert (ok, den größten, aber immerhin), der Kühlschrank ist noch voll, Klopapier auch noch genügend da, und die Zwiebeln reichen locker bis New York. Dass wir nicht an Land müssen, ist auch ganz gut so, denn wir liegen hier am Ostkap sehr abgeschieden, Geschäfte gibt’s hier nicht. Dafür Heerscharen von Wanderern, es geht zu wie auf den Münchener Hausbergen. Alle genießen den spektakulären Blick von der Steilküste herab und Muktuk als Fotomotiv.
Davon abgesehen haben wir es noch nicht geschafft, mit dem Dinghi anzulanden, denn die Felsen wirken als Düse, so dass ganz ordentlich der Wind pfeift und das An-Land-kommen mit dem Beiboot schwierig macht. Na ja, erst einmal haben wir auch an Bord genug Programm: putzen, ein paar Reparaturarbeiten, lesen, schlafen, essen…
Einzig die Fisch-Versorgung könnte noch besser werden. Klar, weil das mit dem Blog schreiben von unterwegs nicht geklappt hat, konnten uns die Fische auch nicht finden, deshalb hat auch keiner angebissen. Immerhin: ein paar Stunden nachdem wir den letzten Beitrag mit Positionsangabe per Mail losgefunkt hatten, sprang zumindest der erste fliegende Fisch an Deck und ergab sich seinem Schicksal als Vorspeise am Mittag. Klein, aber fein – können ruhig noch mehr davon angeflogen kommen…