„Se mueve“ – Es bewegt sich
In der letzten Woche am späten Nachmittag schaukelte das Boot, die Schreiner hatten ihre Mühe mit dem Abmessen und Schrauben, gegen Abend wurde es mehr, auch der Wind nahm etwas zu, war aber immer noch moderat. Irgendwann ging ich raus, um mir die Leinen anzuschauen. (Die Zwischenstege sind für Boote wie Muktuk zu kurz gebaut, andere gibt es leider hier nicht, das ist immer schon ein kritischer Punkt gewesen und hat schon manchen Mitsegler zu kunstvollen Tauverknüpfungen inspiriert, die gut gehalten haben.)
Auf einmal sah ich, dass eine Klampe am Ende des Steges hin und her schabte, sie hing gerade noch so an einer Schraube und auch diese war schon fast draussen. An dieser Klampe waren aber gleich drei Leinen befestigt, die das Boot achtern am Steg hielten, ohne sie würde die Muktuk mit ihren 26 t hinüber auf die andere Seite schwingen. Gut, dass neben uns kein weiteres Boot liegt. Aber auch so wäre es eine sehr unangenehme Situation.
Einer der Marineros, den ich um Hilfe bat, kam dann mit Werkzeug an, in der Zwischenzeit hatte ich zwei Leinen aus dem übervollen Ankerkasten hervorgekramt, und zur Sicherheit an einer anderen Klampen bzw. an der Steghalterung festgemacht. Der Marinero schraubte die Klampe wieder fest, eine zweite brachte er daneben an, legte eine Leine um, nahm sich alle anderen Klampen vor, überprüfte sie, zog sie fest und legte mittschiffs auch noch eine zweite Klampe an.
Nun weiss ich, dass Klampe auf Spanisch „cornamusa“ heisst, dass man Leinen nicht vom englischen „rope“ ableiten und „ropa“ sagen kann (das heisst nämlich Kleidung), sondern dass man die Leinen „cabos“ nennt.
Einen grossen Dank an den Marinero und an unsere Freunde für die telefonische Unterstützung – und einmal tief ausatmen. Wie froh ich dann war, dass dies alles noch bei Tageslicht geschah und nicht mitten in der Nacht…